...ein Ausflug in die älteste noch aktive Whiskey-Destillerie der Welt.
Für den letzten Tag, den ich zusammen mit meinen Eltern in Irland verbrachte, dachte ich mir etwas ganz besonderes aus: Die Teilnahme an der Gold-Medal Tour in der Kilbeggan Destillerie.
Vorneweg möchte ich euch einmal erklären, worum es sich bei dieser Destillerie handelt. Die Kilbeggan Distillery wurde im Jahre 1755 gegründet, zur damaligen Zeit noch unter dem Namen: Brunsna Distillery
Im Jahre 1860 wurde sie dann von John Locke übernommen und die Marke Locke's gewann sehr schnell an weltweiter Bekanntheit, welche aber über die Jahre durch Markenfälscher auch sehr schnell wieder verging.
Dies gipfelte im Jahre 1953 dann schließlich in der Schließung der Kilbeggan Distillery. Zur Produktionswiederaufnahme und Restauration, kam es erst 1987, als die lokalen Marken und das Grundstück von der Cooley Distillery aufgekauft wurden.
Als dann im Zuge des 250 jährigen Geburtstages der Destillerie der Brennbetrieb endlich wieder aufgenommen wurde, wurde sie als älteste aktive Destillerie lizenziert.
Als wir nach der zweistündigen Bustour im kleinen aber schönen Zentrum von Kilbeggan angekommen waren, war mir eins bewusst: Es ist zwölf und Zeit für Mittag.
So dachten wir uns, da wir ja noch eine Stunde Zeit haben, kann man ja auch erstmal Mittag machen.
Also ging's in das Restaurant der Brennerei, wo es nach irischer Manier natürlich auch ein hausgemachtes, saftiges, Medium-gebratenes Rindsteak...mit Whiskey-Sauce. Das war mir persönlich jetzt auch neu und so stand fest was ich esse.
Eine Stunde verging recht schnell und so brauchten wir nach dem Bezahlen nur um die Ecke und waren sogleich auch am Treffort für die Gold-Tour (für die man sich vorher auch anmelden muss).
Da ich unserer Gold-Tour Betätigung in letzter Minute erhalten hatte, ging es nach dem Bezahlen (25€ pro Person) auch gleich los.
Der erste Teil der Führung, führte uns in die alte Distille, welche heute nur noch demonstrativen Zwecken gilt.
Auf dem ersten Bild seht ihr die alte Fassbinderei, in welcher, wie der Name schon vermuten lässt, die Fässer für den Whiskey gefertigt und auftretende Lecks gestopft wurden. Um Fassbinder zu werden, benötigte man eine siebenjährige Lehre um seine Zulassung zu erhalten.
Das zweite Bild hingegen, zeigt die Zahnrad-Getriebe an, welche in den "Olden-Days" das ganze Herz der Brennerei ausmachten, gingen sie kaputt, stand alles still. Von den Sieben bis zu den riesigen 'Mixern' wurde alles durch die Zahnräder betrieben, welche wiederum vom Großen Wasserrad betrieben wurden.
Ist allerdings nur das Wasserrad ausgefallen, kam der, auf dem dritten Bild sichtbare, Dampfantrieb zum Einsatz.
Weiter ging es jetzt zum Wasserrad an sich, welches wie schon erwähnt, das ganze System angetrieben hat und immer noch tut.
Das Wasserrad |
Die alten Destillier-Öfen |
Danach kamen wir an den alten Destillier-Öfen vorbei, in denen der Whiskey früher in drei Gängen gebrannt wurde.
Aber natürlich muss jeder Whiskey, egal wie oft gebrannt, irgendwann einmal ins Lager zum 'Reifen'.
Deswegen führte uns der Weg zur vorletzten Station: Die Lagerhäuser.
Hier werden alle Whiskey's zum altern gelagert. Einige davon kommen aber nach dem Alterungsprozess zu Cooley's zurück, während andere ihre Lagerzeit noch garnicht um haben. Auch einige 'Special-Editions' werden hier gelagert, zum Beispiel werden einige Fässer der Tycronell Marke werden in Sherry-Fässern gelagert, um dieser Sorte einen ganz einzigartigen Geschmack zu verleihen.
Nach dem jetzt alle genug Hören-Sagen vom Whiskey hatten, ging es schlussendlich noch an die Verkostung der vier berühmtesten Brands von Kilbeggan: Kilbeggan, Tycronell, Greenore und abschließend Connemara Whiskey.
Geschmacks-Fazit: Während der Tycronell bei mir mit seinem würzigen Geschmack überzeugen konnte, und der Kilbeggan mit seinem Honigaroma; konnte jedoch auch der Greenore sich nicht gegen meinen neuen Favoriten durchsetzen: Connemara
Als einziger "Peated-Single-Malt" Whiskey Irlands, hat dieser (obwohl nur 13-14 ppm) einen schönen rauchigen Geschmack, begleitet von einer sehr fruchtigen Note und einem schön langem Abgang.
Dies war nun der letzte Teil der Führung, und so ging es nach einer kleinen Q&A Session auch gleich in den Giftstore, wo eigentlich klar sein dürfte, was ich mir dort geholt habe‽
Als später, nach dem Bezahlen und dem Rumstöbern im Shop, auch nach etwas warten, dann der Bus nach Galway da war. Ging es mit breitem Grinsen und der Erinnerung an einen sehr schönen Ausflug zurück ins Hotel. Gegrüßt, wurden wir dort mit einem der bisher schönsten Sonnenuntergänge.
CR signing off!
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